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Almen und Berge

Impressionen aus den Bergen

Almen, Hütten

Kühzagl-Alm


Kühzagl-Alm

Beschreibung der Hütte

Zuletzt aktualisiert: 17.11.2023, 13:45 Uhr

Kurzbeschreibung:
Kühzaglalm - der umtriebige Ableger des Hans-Anderl-Hofes. 2002 hat ihr Eigentümer nicht nur das Gebäude neu erstellt, sondern auch die Bewirtschaftung modern ausgerichtet. Kühzagl ist ein kleiner Ort östlich von Rottach-Egern. Einer der dortigen Bauernhöfe hat nicht weit entfernt seine Alm mit den Kühen auf dem Berg. Sie liefern jetzt ihre Milch für einen Bio-Käse, verarbeitet in der Naturkäserei TegernseerLand. Nur noch wenige Almen haben ihre Kühe auf dem Berg, meist stehen dort die Jungtiere. Diesbezüglich nimmt die Kühzaglalm eine Sonderstellung ein. Das erfordert aber, dass dort in der Weidezeit täglich Personal anwesend sein muss, das die Tiere betreut. Zu den "Tieren" wird die Sennerin uns Wanderer sicher nicht rechnen, wohl aber wird sie sich in der Pflicht sehen, auch uns zu betreuen, sprich zu bewirten. Die Alm ist in der Weidezeit von Juni bis Ende September geöffnet, ohne Ruhetag, da ja täglich gemolken werden muss. Es gibt aber nicht nur eigene Milch und Milchprodukte, sondern auch die üblichen Almbrotzeiten samt Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Der Fernblick zum Wallberg, dem Tegernseer Hausberg, ist gratis. Wer die kürzeste Verbindung zwischen Tegernsee und Schliersee gehen will, kommt unweigerlich an der Kühzaglalm vorbei und kann dort sich mit frischen Almprodukten stärken. Im Bild: Blick auf den westlichen Giebel des relativ neu erbauten Hauses mit dem Eingang und den vorgelagerten Terrassen, von denen aus ein guter Blick ins Tegernseer Tal mit den angrenzenden Bergen möglich ist. Bergwärts nach Osten schließt sich ein moderner Kuhstall an mit den Einrichtungen zum Melken und zur Erstverarbeitung der Milch, ehe sie täglich in die Molkerei kommt (Erstbesuch: Juli 2013).
Gebirge, Berg, Lage, Tal
Die Kühzaglalm steht in den Bayerischen Voralpen, genauer gesagt in der Untergruppe Tegernseer Berge, östlich von Rottach-Egern. Wanderkarten: 1. AV Digital 2016 (USB Edition) 3D; "Mangfallgebirge West". 2. Kompass Nr. 8 (1:50000), "Tegernsee, Schliersee, Wendelstein". 3. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro, bzw. TOPO Deutschland V7 Pro. Die älteren Karten wie AV-Digital (trägt zwar das Datum 2016, hat aber eine veraltete Datengrundlage) und auch die Kompasskarte weisen sie als übliche Weidealm ohne gastronomischen Betrieb aus, der sie damals tatsächlich war. Lediglich Google-MAPS markiert sie als behindertengerechten, familienfreundlichen "Imbissbetieb" mit WC, auf dem es Mittagessen gibt und man kann dort Produkte auch mitnehmen. ; Kurz vor dem östlichen Ende des breiten Rottachtals (südöstlich des Tegernsees) erstreckt sich das schmale, steile Kühzagltal mit dem gleichnamigen Bach in nordöstlicher Richtung hinauf in die Berge. Auf über 1000 Meter Höhe öffnet sich der Wald und gibt die Almflächen der Kühzaglalm frei. Unmittelbarer Aufstiegsort ist Kühzagl, an der Abzweigung steht eine kleine Kapelle an der auch ein paar Autos geparkt werden können.
Hüttentyp, Höhe, Öffentl. Zufahrt
Die Kühzaglalm ist eine modern eingerichtete Brotzeitalm mit Milchkühen auf dem Berg und Verkauf eigener Produkte. Die Verarbeitung zu Käse und anderen Produkten findet allerdings in einer Käser im Tal statt., sie liegt auf 1084 m Höhe, eine öffentliche Zufahrt ist nicht möglich. Adresse: Lahner Höhenweg D-83727 Schliersee. Koordinaten: N = 47.692028, E = 11.836696; Geographische Daten: N = 47°41'31.17'', E = 11°50'11.95''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 712850, N = 5285965; Gauß-Krüger: R-E = 4487847.469, H-N = 5283755.825. Der einzige Wanderweg geht als gute Schotterstraße aus dem Rottachtal vorbei an der Kühzaglalm und weiter in den Kammbereich, der sich vom Baumgartenschneid und Kreuzbergköpfel über Rainerkopf, Wasserspitz und Bodenschneid erstreckt. Etwas umständlich ist es allerdings, bis Kühzagl überhaupt zu kommen. Der Ort ist zwar auf öffentlichen Straßen erreichbar, es ist sehr schwer, in der Nähe des beginnenden Aufstieges eine Parkmöglichkeit zu finden. Folglich geht dem Aufstieg zur Alm erst ein recht langer Anmarsch ab dem großen Parkplatz an der Mautstelle voraus. Es ist überdies die kürzeste Wanderverbindung zwischen dem Tegernsee und dem Schliersee. Die Zufahrt zur Alm und weiter nach oben ist eine beliebte Stecke für Mountainbiker und im Winter eine Rodelbahn, so es denn genügend Schnee gibt.
Parken:
Die Zufahrt zur Alm ist nicht öffentlich. Deshalb hat das Thema Parken an der Alm keine Bedeutung. Am Beginn des Aufstieges in Kühzagl gibt es einige wenige Parkplätze. Ansonsten steht der große Parkplatz an der Mautstelle zur Auffahrt zur Sutten zur Verfügung. Alternativ wäre die Anreise über Neuhausen (Schliersee) zu nennen, die aber nach dem Kamm noch ein gutes Stück bergab geht und deshalb auch nicht besser ist.
ÖPNV:
Eine Anreise mit dem Bus ist nur bis zur Mautstelle im Osten von Enterrottach möglich. Vorher geht es mit dem Zug bis zum Tegernsee. So wie die Wanderroute ausgelegt war, hätte man recht gut mit dem ÖPNV anreisen können. Die Anreise über Neuhausen am Schliersee ist im Grunde auch möglich, die Wanderstrecke aber nicht günstiger.
Barrierefreiheit:
Die Straße hinauf zur Alm ist zwar an einigen Stellen recht steil, dennoch kann sie mit Rollstühlen und Kinderwägen befahren werden. Zur Alm selbst kommt man dann über die obere Einfahrt ohne Stufen. Voraussetzung ist allerdings, dass die wenigen Fahrzeuge, welche diese Personen transportieren, tatsächlich direkt am Hans-Anderl-Hof eine Möglichkeit zum Parken finden.
Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Gastronomie
(ohne Gewähr; es wird dringend empfohlen, Öffnungszeiten bzw. Bewirtschaftung vor der Wanderung aktuell zu erkunden)
Hüttentelefon: +49 8022 5469 (Hans-Anderl-Hof, zu dem die Alm gehört). Ein öffentlich zugängliches Telefon auf der Alm ist nicht bekannt. Unten stehende Internetadresse informiert über den wunderschönen Tegernseer Bauernhof mit seinem Angebot an Ferienwohnungen und auch über die dazu gehörende Kühzaglalm, als ein leicht erreichbares Ausflugziel.; Internet: www.hans-anderl-hof.de
Die Kühzaglalm hat von Anfang Juni bis Ende September geöffnet, so lange finden die Kühe auf der Almwiese in der Regell genügend Futter. Einen Ruhetag gibt es in dieser Zeit nicht. Im Angebot ist die typische Brotzeitverpflegung, also Speck- und Kasbrote, sowie Kaffee und Kuchen nebst einigen Getränken, die der Wanderer üblicherweise nachfrägt. Die Milch wird in die "Naturkäserei TegernseerLand" (in Kreuth) geliefert, von wo die Verkaufsprodukte wieder zurückkommen. Nachhaltigkeit ist also groß geschrieben. Übernachtungen sind auf der Alm nicht möglich, wohl aber auf dem Hof im Tal. Der Hans-Anderl-Hof vermietet etliche Ferienwohnungen. Unmittelbare Nachbaralm, die ebenfalls zur Einkehr geöffnet hat, ist die weiter oben liegende Raineralm. Adresse: Raineralm, D-83727 Schliersee. Koordinaten: N = 47.682878, E = 11.845239; Geographische Daten: N = 47°40'58.4'', E = 11°50'42.9''; UTM-Daten: Z = 32T, E = 713531, N = 5284978; Gauß-Krüger: R-E = 4488486.744, H-N = 5282737.177. Sie hat ein vergleichbares Angebot an Almverpflegung. Ein weiteres Stück höher steht dann noch das Bodenschneidhaus (DAV-Hütte). Beide sind mit den geschichtsträchtigen Bergen wie Bodenschneid, Wasserspitz und Rinnerspitz (die Einheimischen sagen zu letzterem auch Peißenberg) eng verbunden und verkörpern die Schlierseer Berge. Es ist die Heimat des Girgl Jennerwein, bzw. sein Todesort. Ein weiterer Einkehrbetrieb ist das Cafe Angermeier, das ein Stück weiter westlich, fast noch im Tal, liegt. Aber es ist keine Alm, sondern eben ein leicht erreichbares Cafe.
Gebäude/Umgebung, Almwirtschaftl. Nutzung
Das Hauptgebäude der Kühzaglalm ist gerade einmal etwas mehr als 20 Jahre alt (Fertiggestellt: 2002) und folglich gut ausgestattet. Das gilt natürlich ganz besonders für den Stall und die Milchkammer. Strom gibt es aus der eigenen Photovoltaikanlage, ebenso ist die Möblierung und sanitäre Ausstattung auf dem neuesten Stand. Die nach Westen gerichtete Terrasse ist geschmackvoll möbliert, man nimmt dort gerne Platz und freut sich über den Blick über das Tegernseer Tal. In der geräumigen Stube haben auch mal etliche Gäste Platz, wenn das Wetter nicht danach ist, im Freien zu sitzen. Das Haupthaus mit dem ausgebauten Dach steht auf einem südseitigen Hang in der Nähe der Talsohle mit der Giebelseite nach Westen. Den Eingangsbereich mit einigen Tischen und Bänken schützt ein Zaun aus Holzstangen. Der Hauptzugang und gleichzeitig der Versorgungsweg führen von oben zum Gebäude. Etwas abseits steht ein kleineres, älteres Wirtschaftsgebäude.
Die Kühzaglalm ist - im Gegensatz zu den meisten anderen Almen - nicht mit Jungvieh, sondern ausschließlich mit Milchkühen bestossen. Die Jungtiere stehen folglich anderswo.
Anmerkungen
Die Kühzaglalm ist in Wanderkarten nicht als Einkehrmöglichkeit ausgewiesen. Das liegt daran, dass die Datenbasis der Karten deutlich älter ist, als die neu ausgerichtete Alm. Aber gerade solche Hütten steuere ich recht gerne an. Und davon gibt es auf der Wanderung zum Wasserspitz gleich zwei. Neben der Kühzaglalm überraschte mich auch bei der Raineralm weiter oben das Schild am Wegrand: "Getränke, Brotzeiten". Mir waren die Aktivitäten der Kühzaglalm bezüglich der Milchlieferung bekannt, die in die Naturkäserei "TegernseerLand" zur Herstellung von Biokäse geht. Ich schloss allerdings nicht daraus, dass man den dort hergestellten Käse wiederum auf der Alm bekäme. Erst als mit bewusst wurde, dass man einkehren kann, war mir klar, dass der Käse eigentlich von der Alm selber ist. Von den Voraussetzungen her war es dann keine Überraschung mehr, wohl aber von der Professionalität, mit der diese Alm geführt wird. Während viele ihrer Nachbarn Schwierigkeiten haben, die Bewirtschaftung überhaupt zu sichern, baut sie die Almwirtschaft sogar aus. So hat sie z.B. eine riesige Almwiese neu angelegt, die zur Erweiterung der Kapazität beitragen wird. Auch der noch nicht so lange zurückliegende Bau der Hütte ist ein Zeichen dafür, wie wichtig sie dem Eigentümer ist. Erfreulicherweise gibt es in der Almbewirtschaftung auch solche Beispiele. Voraussetzung ist allerdings eine gute Erreichbarkeit der Alm für das Personal und die Möglichkeit, die Milch täglich ins Tal bringen zu können. Freuen wir uns darüber, besuchen sie und kehren dort ein, nehmen vielleicht auch noch einige Produkte mit. Damit können wir zu ihrem Erfolg beitragen, den wir Wanderer uns natürlich ganz besonders wünschen.

Wanderungen zur Hütte

Wasserspitz
Wasserspitz

 

 

 

 

 

 

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